Gerade einmal drei Menschheitsgenerationen haben ein atomares Erbe geschaffen, welches Tod, Krankheit und Umweltschäden für 40.000 künftige Generationen bringt.
Nur wenige Menschen haben dies entschieden, wenige Konzerne profitieren, viele Menschen waren und sind Mitläufer. Doch die meisten Menschen haben Atomkraft und Atombomben nie gewollt, viele haben sich dagegen engagiert.
Aber die Folgen trägt die ganze Welt.
Vieles, was während des AKW-Betriebs noch verheimlicht werden konnte, wird nach der Abschaltung einiger AKWs immer deutlicher: es gibt viel mehr Atommüll als bisher bekannt. Wo heute ein AKW steht, wird nie wieder gesunde Umwelt sein. Es gibt keine Konzepte für einen möglichst wenig schädlichen Umgang mit dem Atommüll, aber es gibt reichlich Pläne zur Vertuschung. Besonders gefährlich ist das „Freimessen“: Maschinen, Bauschutt, Flüssigkeiten und viel anderer Müll aus dem AKW werden aus jeglicher Überwachung und Nachkontrolle entlassen, also praktisch in alle Winde verstreut. „Frei“ ist dabei gar nichts, außer dass sich der Atomfilz aus Betreibern und Atomaufsicht seiner Verantwortung entledigt.
Das radioaktive Material hat freie Bahn in unsere Kochtöpfe, in unsere Wohnungen, in die Umwelt. Es ist eine „Brunnenvergiftung“, mit juristischen Tricks und passend zurecht gebastelten Rechtsgrundlagen reale Radioaktivität juristisch weg zu definieren. Das ist eine schlimme Form von „Vogel-Strauß-Politik“: Wer den Verbleib des Materials schon gar nicht verfolgt, wird natürlich auch die Folgen der Weiterverbreitung nicht sehen.
Vorne behauptet man, man achte strikt auf die Minimierung der Strahlenbelastung. Hintenherum hebelt man durch die Anwendung von „Grenzwerten“ jegliches Vorsorgeprinzip aus. Wer Grenzwerte als Persilschein nutzt, verleugnet die Schäden durch niedrige Strahlung.
Offiziell befasst man sich immerhin mit der riesigen Herausforderung durch den „schwach“, „mittel“ und „hoch“ radioaktiven Müll, wenn auch die Art wie man das tut, bisher die schlimmsten Befürchtungen noch immer übertroffen hat. Aber völlig ausgeblendet werden die drei stillen legalen Pfade der „Entsorgung“ leicht radioaktiven Materials:
im Abwasser, in der Abluft, im „freigemessenen“ Müll und Wertstoff.
Durch den Weiterbetrieb des Blocks II und des Castorlagers im AKW Neckarwestheim und durch den Abriss des Blocks I in Neckarwestheim und des AKWs in Obrigheim ist unsere Region gleich vielfach vom atomaren Erbe betroffen. Deshalb haben sich mehrere Bürgerinitiativen zur Arbeitsgemeinschaft AtomErbe Neckarwestheim zusammengeschlossen, um maximale Transparenz und klare weitere Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt einzufordern.
Download:
Kurzpräsentation der AG AtomErbe Neckarwestheim und des Logos (PDF, 2,6 MB)
Hier weiterlesen: Unsere Kritik und unsere Forderungen